Nach dem Tod eines Kleinkindes in einer New Yorker Kinderkrippe durch eine Vergiftung mit der Droge Fentanyl sind gegen die Leiterin der Einrichtung und einen weiteren Verdächtigen Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Laut US-Justizministerium muss sich die 36-Jährige wegen des Vorfalls verantworten, bei dem am Freitag in ihrer Obhut insgesamt vier Kinder unter drei Jahren eine Fentanyl-Vergiftung erlitten hatten. Eines der Kinder im Alter von einem Jahr ist gestorben.

Drogenlager Kindergarten

Die Kinder hatten die Krippe "Divino Niño" im New Yorker Stadtteil Bronx besucht. Die Beschuldigte hatte dort nach Behördenangaben Fentanyl gelagert, um damit zu handeln. Auch gegen einen 41-Jährigen, der mit der Frau in dem Haus lebt, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Todes des Kindes sowie Drogenvergehen eingeleitet. Beide Verdächtigen waren am Samstag festgenommen worden.

In den mindestens seit Juli laufenden Handel mit Fentanyl sollen noch weitere Menschen verwickelt gewesen sein. Nach Angaben der Polizei wurden in der Kinderkrippe große Mengen des extrem starken Betäubungsmittels gelagert. So hätten die Beamten ein Kilogramm der Droge im Umfeld von Spielmatten der Kinder gefunden.

"Schlimmster Alptraum von Eltern"

"Dieser Todesfall und die Drogenvergiftungen sind der schlimmste Alptraum von Eltern", sagte Frank Tarentino von der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA. Der Verfall verdeutliche die "Gefahr, die Fentanyl für jeden New Yorker darstellt". Staatsanwalt Damian Williams warf der Krippenleiterin vor, anstatt auf die Kinder achtzugeben, habe sie Fentanyl "genau dort gelagert, wo die Kinder aßen, schliefen und spielten".

Landesweite Epidemie

Fentanyl wird in der Medizin als starkes Schmerzmittel eingesetzt. Das synthetisches Opioid, das 50 Mal stärker wirkt als Heroin, wird aber auch illegal vertrieben - als Pille, Pulver oder Flüssigkeit. Seit ein paar Jahren werden die USA mit Fentanyl und anderen billig herzustellenden Opioiden überschwemmt, 2022 ging der Großteil der rund 100.000 tödlichen Drogen-Überdosen im Land auf das Konto von Fentanyl.