Um "nicht identifizierte ungewöhnliche Phänomene" künftig besser verstehen zu können, hat die US-Raumfahrtbehörde NASA einen neuen Chef für die Erforschung sogenannter UAP (Unidentified Anomalous Phenomena) ernannt. Das sei auf Empfehlung einer speziellen Expertengruppe geschehen, sagte NASA-Chef Bill Nelson am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Washington, bei der auch ein Bericht dieser Gruppe vorgelegt wurde.
NASA-Manager Mark McInerney bekommt Job
Wer den Posten übernommen hat, wollte die NASA zunächst auch aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht mitteilen – wenige Stunden nach der Pressekonferenz wurde dann aber doch noch offiziell per Pressemitteilung der Name des langjährigen NASA-Managers Mark McInerney bekannt gegeben.
Das Hauptergebnis des Berichts sei, dass es noch viel mehr zu lernen gebe, sagte Nelson. Die Expertengruppe habe zwar keine Hinweise darauf gefunden, dass die untersuchten UAP "außerirdische Ursprünge" hätten. "Aber wir wissen nicht, was diese UAP sind", sagte Nelson. "Es gibt eine globale Faszination mit UAPs und diese Faszination liegt größtenteils an ihrer unbekannten Beschaffenheit. Wir wollen die Konversation rund um UAPs von Sensationsgier zu Wissenschaft verlagern."
US-Regierung gab Sanctus für neue Stelle
Der Bericht ist nach NASA-Angaben mit der US-Regierung abgesprochen, aber unabhängig von der diesbezüglichen Arbeit des US-Verteidigungsministeriums gemeinsam mit Geheimdiensten. Bereits bei einem ersten öffentlichen Treffen Ende Mai hatte sich die Expertengruppe der Raumfahrtbehörde für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von unidentifizierten Objekten ausgesprochen.
Das Pentagon hatte in den vergangenen Jahren Berichte vorgelegt, nach denen es für Dutzende Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten bisher keine Erklärungen gebe – aber auch keine Hinweise auf geheime Technik anderer Länder oder außerirdisches Leben. Auch das Pentagon bemängelte unzureichende Daten. Erstmals seit Jahrzehnten gab es dazu auch Anhörungen im Kongress.