Die Not macht erfinderisch. Eklatante Preissteigerungen in nahezu jeder Lebenslage führen dazu, dass manchmal jeder Euro umgedreht werden muss. Effizientes Geldmanagement ist daher für viele wichtiger denn je, manchmal nimmt der Spardrang auch kreative Züge an.

Schweizer übersiedelt fürs Duschen ins Hallenbad

So beispielsweise bei einem Schweizer, der sich aufgrund der gestiegenen Energiekosten dazu entschieden hat, nun immer im örtlichen Hallenbad zu duschen. "Die letzten Jahre haben mich hart getroffen", erzählt der 30-jährige Sozialhilfebezieher dem Schweizer Newsportal 20Minuten.

Der Mann, der seinen vollen Namen nicht in den Medien lesen will, habe sich daher entschieden, sich eine Jahreskarte für das Hallenbad zu sichern. Diese kostet ihn 280 Franken und somit 23,30 Franken (etwa 1:1 in Euro) im Monat. Der elektrische Boiler in seiner Wohnung verbrauche hingegen circa 4,5 Kilowattstunden pro Tag. Aufgrund der gestiegenen Stromkosten wäre das Aufheizen des Wassers kostspieliger als ins Hallenbad auszuweichen. Laut seiner Rechnung würde er somit jedes Jahr 15 Franken einsparen.

Deutscher verbrachte sein Leben im Zug

Der Schweizer ist dabei längst nicht der einzige, der versucht durch einen alternativen Lebensstil Geld zu sparen. Eric Hoffmann hatte im Jahr 2017 sein Leben auf die Schiene verlagert. So lebte der Deutsche über mehrere Monate im Zug. Der Hintergrund: der damals 25-Jährige fand keine brauchbare Wohnung in der Nähe seines Arbeitsplatzes in München.

Also kaufte sich Hoffmann eine Bahn-Card 100 für die 1. Klasse der Deutschen Bahn für 7668 Euro im Jahr und fuhr nach seiner Arbeit zwischen den unterschiedlichsten Bahnhöfen in Deutschland hin und her. Mit im Preis inbegriffen war für Hoffmann auch die Verpflegung. Hoffmann aß stets in der Lounge in der DB. Auch die Körperhygiene kam beim Videospiel-Entwickler nicht zu kurz. Für sieben Euro konnte er auch an den größeren deutschen Bahnhöfen duschen. Hoffmann lebte dabei äußerst sparsam. "In meinem Rucksack ist alles, was ich besitze: iPad, iPhone, Kopfhörer und Ladekabel. Ansonsten habe ich einige Shirts und Unterwäsche sowie meine Zahnbürste immer dabei. Bei meinem Papa im Saarland sind einige Klamotten untergestellt, sonst habe ich meinen gesamten Besitz verkauft", sagte Hoffmann gegenüber "Heute".

Hoffmann inspirierte mit seinem Lebensstil jedenfalls auch eine bayrische TikTokerin, die Ende Juli 2023 selbst für zwei Wochen am Münchner Hauptbahnhof lebte und auch mit den Zügen pendelte. Die Videos, die Evil Suki in der Folge auf der Kurzvideoplattform veröffentlichte, verstärkten die Diskussionen über den deutschen Wohnungsmarkt. 

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