Das zweite Oktoberfest seit der Pandemie soll wieder für Freude und Geselligkeit stehen, doch nicht alle Rahmenbedingungen passen den Besuchern. Vor allem die Preise sind keine freudige Entwicklung für die Millionen Gäste aus aller Welt. Denn die Teuerung macht auch vom berühmtesten Volksfest der Welt nicht halt.
Preise sind sukzessive gestiegen
Wenn von 16. September bis 3. Oktober die Theresienwiese in München wieder zur Partywiese wird, fließen Bier und Co. in Strömen. Hier macht sich die Steigerung der Preise aber bereits bemerkbar. Während das Maß Bier (ein Liter) letztes Jahr noch zwischen 12,60 € und 13,70 € kostete, sind es heuer zwischen 12,60 € und 14,50 €. Das entspricht einer durchschnittlichen Preissteigerung von 6,12 Prozent.
Die günstigste Maß bekommt man im Familienplatzl für 12,60 Euro. Die teuersten gibt es für 14,50 Euro unter anderem im Hofbräuhaus- und Löwenbräu-Festzelt oder der Käfer-Schänke. In den letzten Jahren sind die Preise konstant angestiegen. So kostete im Jahr 2002 der Liter Bier noch zwischen 6,30 Euro und 6,80 Euro, 2012 stieg der Preis bereits auf 9,10 Euro bzw. 9,50 Euro.
Offizielle Stellen verteidigen Preisanstieg
Auch abseits von Bier gibt es merkbare Anhebungen der Preise. Mittlerweile kostet bereits ein Liter Tafelwasser 10,04 Euro, im Vorjahr waren es noch 9,67 Euro. Eine Spezi kostet indes nun 11,65 Euro und ist somit binnen einem Jahr um 0,80 Euro teurer geworden. Wer auch hungrig zum Fest kommt, muss nochmal tiefer in die Tasche greifen. Wer sich dazu ein halbes Bio-Hendl für 20,50 Euro leisten will, tätigt damit schon eine mittlere Investition.
Der offizielle Sprecher des Oktoberfests Peter Inselkammer verteidigt die Preiserhöhungen: "Die Mitarbeiter müssen mehr verdienen, um ihre gestiegenen Lebenshaltungskosten bewältigen zu können." So wären alle von den höheren Kosten betroffen – ob Bedienung, Köchin, Handwerker oder Sicherheitspersonal.
Co-Sprecher Christian Schottenhamel sagt gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", dass auch die höheren Tarifabschlüsse in der Braubranche verantwortlich für die höheren Preise sind. Gestiegene Energiekosten hätten zudem auch das Brauen teurer gemacht, rechtfertigt Schottenhamel die Bierpreise.