Nachdem in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien Bilder und Videos von Ratten und Mäusen rund um das Kolosseum in Rom veröffentlicht wurden, will die italienische Regierung nun eingreifen. "Es ist beschämend, dass sich die wichtigste archäologische Stätte der Welt in diesem Zustand befindet: Das Gebiet steht nicht unter Aufsicht des Kulturministeriums, sondern der Stadt Rom", kritisierte Kulturminister Gennaro Sangiuliano in einem TV-Interview am Montagabend.

"Situation untragbar"

"Ich habe sofort den Bürgermeister von Rom, Roberto Gualtieri, angerufen und ihm klargemacht, dass die Situation untragbar ist. Es muss mehr getan werden", forderte der Minister. Er beklagte schwere Imageschäden für die Stadt. Sollte die Gemeinde keine Maßnahmen ergreifen, werde das Kulturministerium selbst die Verantwortung für das Gelände um das Kolosseum übernehmen, warnte der Minister. In den vergangenen Tagen kursierten Bilder und Videos von Ratten und Mäusen, die sich durch Müll, Essensreste und Plastikflaschen an dem bei Touristen beliebten Amphitheater im Herzen der italienischen Hauptstadt wühlten.

Maßnahmen ergriffen

Die Situation am Kolosseum sei "absolut unter Kontrolle", reagierte Roms Umweltassessorin Sabrina Alfonsi laut Mitteilung. Es gebe keinen "Ratten-Notstand" in Rom. In den vergangenen Tagen hätten die Mitarbeiter der römischen Müllabfuhr und der Landschaftspflege Maßnahmen ergriffen. Fallen seien aufgestellt sowie Löcher auf den Grünflächen und die Kanalschächte überprüft worden. Vor allem wurde der herumliegende Unrat eingesammelt und entsorgt. Gemeinsam mit der Verwaltung des Kolosseums wolle man nun weitere Schritte zur Bekämpfung der Ratten vornehmen.

In Rom gibt es häufig Probleme mit Tieren. So sorgen etwa Wildschweine, die in Außenbezirken im Müll wühlen, immer wieder für Aufregung. Auch aggressive Möwen machen der Stadtverwaltung zu schaffen.

Polyglotter Großstadtbewohner Ratte

In Rom steht man mit den agilen Bewohnern des Untergrunds jedoch nicht allein da. In den sozialen Medien machen Videos aus dutzenden Städten die Runde.

In diesem Video aus Berlin nehmen die Vierbeiner mitten am Tag einen ganzen Gehweg in Beschlag:

In New York lassen sich die Nager auch gerne mit der U-Bahn befördern. Zum größten Bekanntheitsgrad dürfte es aber das Exemplar geschafft haben, das sich ein leckeres Stück Pizza mit heimnimmt:

Die besten Bedingungen, um wie die Made im Speck – oder die Ratte in Rom – zu leben, schafft nun mal der Mensch.