2023 könnte zum Rekordjahr des Tourismus werden. Sind das Nachholeffekte nach der Pandemie?
PETER ZELLMANN: Auf alle Fälle. Wegen Corona waren die Menschen über zwei Saisonen relativ eingesperrt und ortsgebunden. Der Nachholbedarf für Reisen insbesondere in den Mittelmeerraum inklusive Nordafrika ist sehr stark.
Es gibt immer wieder Proteste von Einheimischen gegen Massentourismus. Wie kann man hier einen Ausgleich schaffen?
ZELLMANN: Die Einheimischen sind diejenigen, die vom Massentourismus am stärksten betroffen sind. Daher ist es wichtig, dass die Politik ihnen mit einem moderierten Prozess die Möglichkeit gibt, über ihre touristische und damit wirtschaftliche Zukunft selbst zu entscheiden.
Was muss man sich unter dem „moderierten Prozess“ vorstellen?
ZELLMANN: Bei dieser Methodik finden über mehrere Monate hinweg regelmäßige Abstimmungen statt, wo in erster Linie die Einheimischen entscheiden, wie weit sie gehen wollen und wo ihre Grenzen sind. Die Kommunalpolitik hat daraus die entsprechenden Maßnahmen abzuleiten.
Katharina Feigl