US-Präsident Joe Biden hat die Menschen im US-Bundesstaat Kalifornien vor Pazifik-Hurrikan "Hilary" gewarnt. "Ich fordere alle Menschen im Einzugsgebiet des Sturms auf, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und auf die Hinweise der staatlichen und örtlichen Behörden zu hören", sagte Biden am Freitag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Camp David. Der Sturm könne im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien erhebliche Regenfälle bringen.
18.000 Soldaten in Alarmbereitschaft
In Mexiko wurden mehr als 18.000 Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt. Der Wirbelsturm werde voraussichtlich am Sonntag in der Früh auf der Halbinsel Baja California auf Land treffen, teilte der mexikanische Wetterdienst am Freitag mit. Auch Südkalifornien in den USA müsse sich auf "lebensbedrohliche und möglicherweise katastrophale Überschwemmungen" einstellen, warnte das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami. "Hilary" könne dort mehr Regnen auslösen, als sonst in einem ganzen Jahr falle.
"Hilary" erreichte nach Angaben der US-Behörde am Freitag vor der Nordwestküste Mexikos die Kategorie vier von fünf. Am Freitagabend befand sich der Hurrikan rund 495 Kilometer südwestlich von der touristischen Küstenstadt Cabo San Lucas mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde. Ausläufer des Sturms breiteten sich bereits über den südlichen Teil von Baja California aus.
Es wird erwartet, dass sich der Hurrikan etwas abschwächt, bevor er in Mexiko auf Land trifft und am Sonntagabend (Ortszeit) kurz vor Kalifornien zu einem tropischen Sturm heruntergestuft wird. Aber auch das ist noch ungewöhnlich für die US-Region. Für Kalifornien wurde zum ersten Mal in der Geschichte eine Tropensturmwarnung ausgerufen.
Notunterkünfte eingerichtet
In Mexiko wurden Notunterkünfte eingerichtet. Das Militär treffe Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz, um betroffene Menschen in den Bundesstaaten entlang der Pazifikküste zu helfen, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag.
Mexiko wird zu dieser Jahreszeit regelmäßig von Hurrikanen und Tropenstürmen heimgesucht. "Hilary" wäre dagegen der erste tropische Sturm seit 1939, der in Kalifornien auf Land trifft. Damals kamen Dutzende Menschen ums Leben, weil die Bewohner der Region nicht ausreichend vorbereitet waren. Die US-Küstenwache sagte am Freitag für die kommenden Tage gefährliche Strömungen und starke Winde voraus.
Der stellvertretende Direktor des NHC, Jamie Rhome, warnte vor Überschwemmungen, die von San Diego bis Los Angeles und sogar Las Vegas weite Teile des Südwestens der USA betreffen könnten, wobei das Risiko in der Gegend um Palm Springs besonders hoch sei. "Wenn Sie Pläne für das Wochenende haben, ist es wahrscheinlich an der Zeit, diese Pläne zu ändern", sagte Rhome.
Obwohl das kalte Wasser vor der kalifornischen Küste normalerweise Hurrikane und tropische Stürme abschwächt, meinte Rhome, dass "dieses System seine Stärke beibehalten wird, weil es sich schnell bewegt". Die Major League Baseball (MLB) hat drei Sonntagsspiele in Südkalifornien mit dem Hinweis auf die Sturmvorhersagen bereits verschoben. Wenig später zog die Fußball-Liga MLS nach, die zwei Spiele in Los Angeles verschob.