Das Hochwasser in Slowenien hat zwei weitere Menschenleben gefordert, womit die Opferzahl auf sechs gestiegen ist. Ein Mann ist laut Medienberichten bei Beseitigung von Hochwasserschäden ums Leben gekommen, ein weiterer Körper wurde im Fluss Temenica gefunden. Am Montag besserte sich die Wetterlage in Slowenien zwar, in den betroffenen Gebieten drohten jedoch zahlreiche Erdrutsche. Das Bundesheer bot unterdessen dem Nachbarland Hilfe an.
Leiche in Senkgrube gefunden
In Moste bei Komenda wurde am Sonntag eine Leiche in einer Senkgrube gefunden. Wie das Nachrichtenportal "kamnik.info" berichtete, geht man davon aus, dass der Mann bei Räumungsarbeiten in einen offenen Schacht gefallen ist. Das zweite Opfer wurde aus dem Hochwasser führenden Fluss in der Gemeinde Mirna Peč im Südosten des Landes geborgen.
Im Land haben die Sanierungsarbeiten begonnen, wobei Slowenien auch auf internationale Hilfe hofft. Die Regierung hat über den EU-Katastrophenschutzverfahren vor allem schwere Maschinen und vorgefertigte Notbrücken angefordert. Unter anderem wurde um 20 Behelfsbrücken von bis zu 40 Meter Länge angefragt, wie die Regierung bekannt gab. Bei der Nato wurden fünf große Transporthubschrauber, 200 Soldaten sowie weitere 20 Notbrücken beantragt.
Nach intensiver Prüfung bietet Österreich nun die Hilfe mit zwei Hubschraubern des Bundesheeres an: Ein "Black Hawk S-70" und eine "Agusta Bell 212" könnten für Such- und Rettungsdienste unserem Nachbarn Slowenien rasch zur Hilfe stehen – eine Antwort Sloweniens wird im Laufe des Tages erwartet, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Wiederherstellung der Straße im Fokus
Die Flusspegel gingen langsam zurück, die höchste Alarmstufe galt am Montag nur noch entlang der Mur im Osten. Die Lage hat sich dort Berichten zufolge entspannt, dennoch wurden einige Dörfer gefährdet. Der beschädigte Damm beim Dorf Dolnja Bistrica in der Gemeinde Črenšovci konnte am Sonntag abgedichtet werden, die evakuierten Bewohnern konnten zurückkehren. Die Flutwelle bedrohte nunmehr die Ortschaften Hotiza und Kot.
In den am schwersten betroffenen Gebieten lag der Fokus der Sanierungsarbeiten auf der Wiederherstellung der Straßenverbindungen und der Überprüfung der Brücken, die den Wassermengen standhalten konnten. Zahlreiche davon wurden entweder stark beschädigt oder ganz weggeschwemmt. In vielen Ortschaften gibt es außerdem keine Wasserversorgung, da die Leitungen zerstört wurden, mancherorts gab es weiterhin Probleme mit dem Strom und der Telekommunikation.