Der Weg von Nigeria nach Brasilien ist ein weiter. Vor allem, wenn man die langwierige Atlantik-Überquerung an einem Schiffsruder gefesselt hinter sich bringen will.
Als blinde Passagiere schlichen sich die vier Männer auf das Container-Schiff "Ken Wave" und fesselten sich ans Ruder. "Ich sah Haie und Wale, als ich nach unten blickte", berichtete einer der Männer. Weil sie stets in der Angst lebten, entdeckt zu werden, verhielten sich besonders leise.
"Wenn sie dich erwischen, werfen sie dich vielleicht ins Wasser", erzählte einer der Männer der Nachrichtenagentur Reuters. Nach zehn Tagen gingen den Männern die Reserven aus. So mussten sie vier Tage auf offener See ohne Trinkwasser auskommen.
Besonders bitter: die Männer hatten eigentlich gar nicht geplant, nach Brasilien zu reisen. Sie wollten nach Europa. Als sie nach zwei Wochen von der brasilianischen Küstenwache entdeckt wurden, wurden sie von der brasilianischen Bundespolizei gerettet.
Trotz des Irrtums beantragten zwei Männer nun in Brasilien Asyl. Die zwei anderen sind jedoch wieder zurück in ihre Heimat gekehrt.