Der ganze Kontinent heizt sich auf. Egal ob in Europa, den USA oder in Asien – derzeit purzeln überall die Hitzerekorde. Einige Touristinnen und Touristen suchen aber statt der Abkühlung die direkte Konfrontation mit den bereits gesundheitsgefährdenden Temperaturen.

Hitzerekord dürfte bald fallen

Im Death Valley könnte es schon bald zu einem neuen Rekord kommen. Mehrere Meteorologen gehen davon aus, dass noch in diesem Sommer der heißeste je gemessene Tag gemessen wird. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1913, wo laut Angaben der Nationalpark-Verwaltung, 56,6° C gemessen wurden.

Die Aussicht auf einen neuen Hitzerekord lockt derzeit viele Touristen in die kalifornische Wüste. Auf den sozialen Medien steigt die Anzahl der Fotos der berühmten Temperaturanzeige im "Tal des Todes" parallel zu den Graden, die dokumentiert werden. Für den Freizeit- und Tourismusforscher Peter Zellmann ist der Trend nicht überraschend: "Die Menschen suchen bewusst die Grenzen, um sie verschieben zu können". Einen neuen Temperaturrekord mitzuerleben, würde das Verlagen befriedigen, um jeden Preis aufzufallen.

Die Grenze ist der Tod

Laut Zellmann verstärkt die mediale Berichterstattung zum Thema den Trend, speziell durch Social Media. Generell seien zwei bis drei Prozent der Bevölkerung für derartige extremen Unternehmungen anfällig. "Je mehr Aufmerksamkeit diese Trends bekommen, umso mehr werden sie angenommen", so Zellmann. Der Forscher zieht eine klare Grenze zu anderen extremen Unternehmungen. Während man extreme Sportereignisse, wie beispielsweise einen Marathon, oft für sich selbst durchzieht, sind Unternehmungen, wie die Reise ins Death Valley, eine Inszenierung für andere.

Ein Ende findet der Trend laut dem Freizeit- und Tourismusforscher erst oft dann, wenn es zu spät ist. "Sterben Personen bei ihren gefährlichen Unternehmungen, dürfte das andere abschrecken." Die Möglichkeit, dem Trend bis dahin nachzueifern, wird jedoch so schnell nicht ausgehen. So wurde nun auch in China ein neuer nationaler Hitzerekord gemessen. In der abgelegenen Gemeinde Sanbao im Nordwesten
Chinas stieg die Temperatur am Sonntag auf 52,2 Grad Celsius an,
berichteten staatliche Medien am Montag. Die Wettervorhersagen dämpfen zudem die Hoffnung auf Entspannung in den kommenden Tagen und Wochen.