Mafiaartige Organisationen machen in Italien mit der illegalen Entsorgung gefährlicher Abfälle und Gifte enorme Umsätze. 8,8 Milliarden Euro erwirtschaftete die sogenannte "Ökomafia" 2022 unter anderem mit der illegalen Müllentsorgung, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Umweltschutzverbands Legambiente hervorgeht.
Müllentsorgung als Sorgenkind
30.686 Verbrechen gegen die Umwelt wurden im Vorjahr festgestellt, das sind 84 pro Tag. Die meisten davon wurden in den süditalienischen Regionen Kampanien, Apulien und Sizilien registriert, in denen die Mafia am stärksten vertreten ist.
5606 Verbrechen wurden im Bereich Müllentsorgung festgestellt. Gefährliche Substanzen und chemische Rückstände würden von mafiösen Organisationen als harmloser Abfall auf öffentlichen Deponien oder in Verbrennungsöfen entsorgt.
Neben Giftmüllhandel zählen unerlaubte Zementierung, sowie gelegte Brände und illegaler Tierhandel zu den häufigsten Ökoverbrechen in Italien. 5207 Brände wurden 2022 gemeldet, das sind 3,3 Prozent weniger gegenüber 2021. Außerdem wurden 404 Kunstdiebstähle angezeigt.