Rikki Valerie Kollé schrieb Geschichte: Sie gewann als erste Transgender-Frau die Wahl zur Miss Niederlande. Die Gewinnerin des Schönheitswettbewerbs in Amsterdam möchte ein Vorbild für die queere Gemeinschaft werden und besonders Trans-Jugendlichen Mut machen. „Ich weiß besser als jeder andere, wie es ist, sich allein zu fühlen und nicht nur von positiven Gedanken umgeben zu sein“, erklärte Kollé in der Vorstellung für den Wettbewerb. Auch für sie sei es nicht leicht gewesen, sich als trans zu outen.
Keine Unbekannte in der Model-Welt
Kollé ist in den Niederlanden keine Unbekannte. 2018 schaffte sie es bis ins Finale des TV-Wettbewerbs „Holland’s Next Top Model“. Aktiv ist sie auch auf Instagram, wo sie mittlerweile über 30.000 Follower hat. Kollé will die Plattform auch nutzen, um alle jene zu stärken, die wegen ihrer Identität diskriminiert werden. „Solange man immer der Mensch bleibt, der man ist, gibt es niemanden, der über einem stehen kann“, sagt sie. Die 22-Jährige ist niederländischer und molukkischer Abstammung und kommt aus der niederländischen Gemeinde Breda. Trotz ihrer großen Social Media Präsenz gibt es kaum Informationen zu ihrem Privatleben.
Kritik an ihrem Sieg
Rikki Valerie Kollés Sieg wurde in den sozialen Medien von einigen Nutzern auch kritisiert. Sie sei ein Mann und keine „echte“ Frau. Andere zeigten sich mit der Tatsache unzufrieden, dass biologisch umgewandelte Männer bei Schönheitswettbewerben den Platz von Frauen einnehmen können. Sie fordern eine dritte Kategorie für Trans-Menschen in Bewerben. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob Schönheitswettbewerbe wie die „Miss-Wahlen“ überhaupt noch zeitgemäß sind.
Ob nun Trans-Frau oder nicht: Rikki Valerie Kollé hat es geschafft, die Jury bei ihrer Wahl zum Titel „Miss Nederland“ zu überzeugen. „Diese Finalistin hat die größten Fortschritte gemacht. Sie hat eine grundsolide Geschichte mit einer klaren Mission“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Katharina Feigl