Beim bisher größten Einsatz gegen illegale Cannabis-Plantagen in Großbritannien hat die Polizei knapp 200.000 Pflanzen beschlagnahmt und mehr als 1.000 Menschen festgenommen. Außerdem seien Dutzende Waffen sowie 650.000 Pfund (circa 760.000 Euro) in bar sichergestellt worden, teilte die Polizeibehörde National Police Chiefs' Council (NPCC) am Donnerstag mit. Es habe sich um "beispiellose" Razzien gehandelt.

Die Kriminellen hätten die Einnahmen aus dem Cannabis-Geschäft für andere Straftaten wie Menschenhandel, Geldwäsche und den Import harter Drogen genutzt. "Kriminalität im Zusammenhang mit Cannabis wird oft als gering eingestuft", sagte der zuständige NPCC-Beamte Steve Jupp. "Es gibt jedoch klare Muster in Bezug auf Ausbeutung und Gewalt, mit denen Banden der Organisierten Kriminalität ihre Unternehmungen schützen."

Für "Operation Mille" wurden im Juni in England, Wales und Schottland insgesamt 11.000 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt. Die Plantagen waren meist in großen Industrieanlagen, aber auch in leer stehenden Wohnhäusern untergebracht. Die Polizei warnte, in solchen Gebäuden gebe es enorme Gefahren, etwa durch illegale Stromabzapfungen, Dämpfe oder Wasserschäden.