Nach zwei Amokläufen mit 18 Toten im Mai diesen Jahres haben Menschen in Serbien insgesamt 108.833 Waffen aus illegalem Besitz abgegeben. Das erklärte eine Polizeisprecherin in Belgrad am Samstag nach Angaben der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug. Die Regierung hatte zur Abgabe der Waffen aufgerufen.
Die Frist für die straffreie Abgabe war am Vortag um Mitternacht abgelaufen, nachdem sie bereits ein Mal verlängert worden war. Abgegeben wurden nach Polizeiangaben rund 82.400 Handfeuerwaffen, rund 26.500 Minen und andere Sprengsätze, sowie 4,2 Millionen Stück Munition.
Gesellschaft tief erschüttert
Die zwei Amokläufe hatten Serbiens Gesellschaft tief erschüttert. Seither demonstrierten wöchentlich Zehntausende Serben gegen die Verherrlichung von Gewalt, die von regierungsfreundlichen serbischen Medien betrieben werde. Auch für diesen Samstagabend war eine ähnliche Kundgebung angekündigt. Am 3. Mai hatte ein erst 13-jähriger Schüler in seiner Schule im Zentrum von Belgrad neun Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später hatte ein junger Mann in einem Dorf bei Belgrad acht Menschen mit Schusswaffen getötet. Die beiden Amokläufe hingen nicht miteinander zusammen.