Nach einer ersten ikonografischen Analyse eines Stillleben-Freskos, das in den vergangenen Tagen im Rahmen neuer Ausgrabungen in Pompeji aufgetaucht ist, könnte es sich bei der Darstellung an der Wand eines antiken Hauses um einen entfernten Vorfahren der heutigen Pizza handeln, meinten die Experten am Dienstag.
Fladenbrot als Unterlage für Früchte
Neben einem Weinkelch, der auf einem Silbertablett steht, ist angeblich ein Fladenbrot abgebildet, das als Unterlage für verschiedene Früchte, darunter ein Granatapfel und eine Dattel dient, die mit Gewürzen oder einer Art Pesto gewürzt sind. Auf demselben Tablett befinden sich auch Trockenfrüchte und eine Blumengirlande.
Das in Pompeji entdeckte Fresko wurde im Atrium, dem Vorraum eines Hauses gefunden, das derzeit ausgegraben wird. Unweit des Hauses befand sich eine Bäckerei, die bereits zwischen 1888 und 1891 teilweise erforscht worden war und deren Untersuchungen im vergangenen Jänner wieder aufgenommen wurden.
Die gesamte Ausgrabungsstätte erstreckt sich über eine Fläche von etwa 3.200 Quadratmetern, fast ein ganzer Block der antiken Stadt, die 79 n. Chr. vom Vesuv verschüttet wurd. Sie ist Teil eines umfassenderen Konzepts, das im Laufe des vergangenen Jahrzehnts entwickelt wurde und darauf abzielt, die hydrogeologischen Probleme der Ausgrabungsfronten, also der Grenze zwischen dem ausgegrabenen und dem unerforschten Teil der antiken Stadt, zu beheben und zu lösen.
Bei Vulkanausbruch konserviert
Die antike Stadt Pompeji lag am Fuße des Vulkans Vesuv. Bei Ausbrüchen im Jahr 79 nach Christus hatten Asche, Schlamm und Lava die Siedlungen unter sich begraben und die Stadt teilweise konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die Ausgrabungsstätte, die immer wieder sensationelle Funde zutage bringt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien und ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen des Landes.