Bereits im Mai wurde bekannt, dass die Ermittlungen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ausgeweitet wurden. Nun wurde am Dienstag im Erzbistum von der Polizei eine Hausdurchsuchung durchgeführt.
Polizei ermittelt wegen Meineids
Seit 8.00 Uhr durchsuchen die Einsatzkräfte sechs verschiedene Orte. Es gehe um verschiedene Anzeigen mit dem Vorwurf der falschen eidesstattlichen Versicherung und des Meineids.
Ins Visier der Justiz geriet Woelki im November. Konkret geht es dabei um die Frage, wann Woelki von Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz gewusst hatte. Woelki hat sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen.
Papst forderte Rücktrittsgesuch
In einem Brief an den Präfekten der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria hatte Woelki bereits 2018 die Missbrauchsvorwürfe geschildert. Darin erwähnte Woelki, dass das Erzbistum von einem sexuellen Kontakt zwischen dem Priester und einer bestimmten Person Kenntnis erhalten habe. Bei seiner Aussage vor Gericht, sagte Woelki später jedoch aus, dass er nichts von den Vorwürfen gewusst habe.
Der Kardinal war bereits in der Vergangenheit im Zuge des Skandals unter Druck geraten, dieser wird nun weiter zunehmen. Papst Franziskus hatte Woelki vor einem Jahr bereits aufgefordert, ein Rücktrittsgesuch zu stellen, darüber hat das Oberhaupt der Katholischen Kirche aber bisher noch nicht entschieden.