Suleman Dawood war der jüngste der fünf ums Leben gekommenen Insassen der verunglückten "Titan". Neben der Erkundung der Titanic hatte der 19-Jährige an Bord des U-Boots noch etwas Besonderes vor. In 3.700 Metern Tiefe wollte er einen Weltrekord aufstellen. 

Begnadeter Zauberwürfel-Spieler

"Er ging nirgendwo ohne seinen Rubik's Cube hin", sagte seine Mutter Christine Dawood in einem aktuellen BBC-Interview. Er sei begnadet gewesen, konnte das beliebte Drehwürfel-Spiel innerhalb von 12 Sekunden lösen. Auf dem Tauchgang zur Titanic wollte er nun der Erste sein, der das bekannte Würfelpuzzle in der Tiefsee löste.

Mit dem beliebten Drehwürfelspiel wollte Suleman Dawood auf der Titanic-Expedition einen Weltrekord aufstellen.

Sulemans Teilnahme nicht von Anfang am vorgesehen

Dass der 19-jährige Student der schottischen Strathclyde-Universität überhaupt an Bord der "Titan" ging, war nicht von Anfang an vorgesehen. Ursprünglich wollte seine Mutter den Tauchgang mit ihrem Ehemann, dem britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood, absolvieren.

Mutter gab Sohn den Platz auf der "Titan"

Aufgrund der Coronapandemie wurde die Expedition jedoch mehrfach verschoben. Währenddessen soll Suleman Dawood zunehmend Interesse gezeigt haben, woraufhin seine Mutter ihm ihren Platz gab.

Scherzen vor dem Tauchgang

"Die beiden hatten sich so gefreut", sagte Christine Dawood, die ursprünglich aus dem bayrischen Rosenheim stammt, im Interview. Vor Beginn der Expedition soll die Familie noch gemeinsam gescherzt haben.

"Kindliche Freude"

Insbesondere Shahzada Dawood, der sich schon lange für die Titanic begeistert hatte, soll eine "kindliche Freude" an den Tag gelegt haben und sich auf die lang ersehnte Unterwasser-Expedition gefreut haben.

Suleman Dawood und sein Vater Shahzada Dawood kamen bei dem Tauchboot-Unglück der "Titan" ums Leben.
Suleman Dawood und sein Vater Shahzada Dawood kamen bei dem Tauchboot-Unglück der "Titan" ums Leben. © APA/AFP/DAWOOD HERCULES CORPORAT

Während des Abstiegs des U-Boots hielten sich Christine Dawood und ihre 17-jährige Tochter Alina auf dem Mutterschiff "Polar Prince" auf, von dem aus die Expedition gesteuert wurde.

"Diesen Satz möchte ich in meinem Leben nie mehr hören"

Nach circa einer Stunde und 45 Minuten fiel dort der Satz: "Wir haben die Verbindung verloren". "Diesen Satz möchte ich in meinem Leben nie wieder hören", sagte Christine Dawood im Interview.

Hoffnung verloren

Die Hoffnung habe sie allerdings erst verloren, als die 96-Stunden-Marke überschritten war. Ihre Tochter Alina blieb noch länger optimistisch. Erst als die Behörden mitteilten, dass einschlägige Trümmer am Meeresgrund gefunden wurden, wurde der Tod der beiden für die Familienmitglieder traurige Gewissheit.

Trümmer in der Tiefsee

Seit dem 22. Juni ist klar, dass alle Teilnehmer, darunter neben Suleman und Shahzada Dawood auch OceanGate-CEO Stockton Rush, der Milliardär Hamish Harding und der Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet, bei der Unterwasser-Expedition ums Leben gekommen sind. Behörden hatten zuvor Restbestände des U-Boots der Firma OceanGate circa 500 Meter entfernt vom Wrack der Titanic gefunden.

Tod innerhalb von Millisekunden

Laut Experten deutet dies auf eine gewaltige Implosion hin, die sich innerhalb von Millisekunden vollzogen haben soll. Die Ursachen sind noch unklar, allerdings gab es bereits seit einiger Zeit Sicherheitsbedenken angesichts des Materials der "Titan". Statt wie für U-Boote üblich aus Aluminium- und Metall-Elementen soll diese unter anderem aus weniger resistenten Kohlenfasern gebaut worden sein.