Sie bekamen im Hollywood-Klassiker von James Cameron nur eine Nebenrolle. Dabei ist ihre Geschichte, anders als jene von Jack (Leonardo DiCaprios Figur in "Titanic") und Rose (Kate Winslet) real. Ida und Isidor Straus waren am 12. April 1912 an Bord der "Titanic", als diese in den eiskalten Fluten des Atlantiks verschwand. Nun könnte sich für die Familie eine Tragödie unter Wasser wiederholen, wie die "New York Times" berichtet.
Das Schicksal des reichen Geschäftsehepaares (Isidor war Geschäftsführer des Kaufhauses Macy's) hat auch einen Bezug zum gegenwärtigen Vorfall der "Titan". Die Ururenkelin des Straus-Ehepaares, Wendy Rush, ist laut einem Bericht der "New York Times" mit Oceangate-Geschäftsführer Stockton Rush verheiratet. Dieser befindet sich an Bord des verschollenen U-Boots. Mehr noch: Sie ist verheiratet mit Stockton Rush, dem Chef jenes Unternehmens, das die Touren zum berühmtesten Schiffswrack der Welt veranstaltet. Er lenkt(e) das U-Boot.
Straus-Ehepaar in Hollywood-Klassiker abgebildet
Gelöschte Szenen des Filmes "Titanic" zeigen mehr über das Ehepaar. "Titanic"-Überlebende sollen erzählt haben, dass Isidor Straus sich weigerte, in ein Rettungsboot zu steigen, weil es noch Frauen und Kinder an Board der sinkenden "Titanic" gegeben habe. Schließlich blieb auch Ida bei ihrem Mann. Im Film "Titanic" wird die berührende Geschichte kurz abgebildet, als die beiden in einem Bett liegen, während sich die Kabine mit Wasser füllt. Unklar ist, ob die Darstellung im Film der Wahrheit entspricht, klar ist: Isidors Leiche wurde aus dem Atlantik geborgen, jene von Ida nicht.
Das seit Sonntag verschollene U-Boot war unterwegs zum Wrack der "Titanic". Nach nur zwei Stunden brach aber der Kontakt zur Oberfläche ab. Seither suchen Rettungskräfte in einer großangelegten Mission nach den fünf Insassen des U-Boots. Die Zeit läuft dabei gegen sie. Berechnungen zur Folge dürfte der Sauerstoff in der "Titan" am Donnerstag zu Mittag aufgebraucht sein.