Seit 17 Jahren debattiert man in Uruguay darüber, was man mit einem auf einem deutschen Kriegsschiff gefundenen NS-Adler machen soll. Die Debatte findet auch nach dieser Zeit vorerst kein Ende.

Adler hätte zur Taube werden sollen

Zuletzt hatte man geplant, den Adler, den man 2006 aus einem Wrack aus dem Meeresgrund geborgen hatte, einzuschmelzen. Der zwei Meter große und mehr als 300 Kilogramm schwere Bronze-Adler sollte in eine Friedenstaube umgewandelt werden. Doch vonseiten der Politik und der Kultur gab es massiven Gegenwind.

"Es gibt eine starke Mehrheit, die mit dem Projekt nicht einverstanden ist", sagte Präsident Lacalle Pou mit Blick auf seine Umwandlungspläne. "Und wenn man Frieden haben will, dann ist es eines der wichtigsten Dinge, Einigkeit zu haben." Diese konnte der Präsident jedoch nicht liefern.

Skulptur gehört Uruguay

Offiziell ist die Skulptur nach mehrjährigem Rechtsstreit Eigentum von Uruguay. Wie man aber damit umgeht, ist nach wie vor nicht geklärt und Gegenstand von Debatten.

An den Grund des Meeres kam der Adler einst 1939 bei der ersten Seeschlacht im Zweiten Weltkrieg zwischen der Flotte des Dritten Reichs und der britischen Marine. Die "Admiral Graf Spee", auf der der Adler war, wurde nach heftigen Gefechten vom zuständigen Kommandanten im Hafen von Montevideo versenkt, nachdem die Briten eine Blockade errichtet hatten. Der Adler blieb daraufhin 67 Jahre auf dem Meeresboden.