Tierschützer haben in einem Haus in Belgien fast 80 tote Haustiere in Gefriertruhen entdeckt. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung hätten sie in dem Haus in der Region Mons 25 lebende, aber stark vernachlässigte Katzen gefunden, teilte Gaetan Sgualdino von der regionalen Tierschutzvereinigung am Donnerstag mit. Zudem hätten sie in Kühltruhen 75 tote Katzen und drei tote Hunde gefunden.

Einige der Kadaver hätten keine Augen mehr gehabt, andere seien bereits im Zustand der Verwesung gewesen. Die Vernachlässigung in dem Haus sei derart groß gewesen, dass einige Tiere nur Stunden nach der Geburt gestorben seien, sagte Sgualdino. "So etwas haben wir noch nie gesehen." Er habe sich nicht vorstellen können, eines Tages bei einem Einsatz "auf so eine große Zahl von Leichen zu stoßen".

Unkontrollierte Vermehrung

Die hohe Zahl toter Katzen sei offenbar auf eine unkontrollierte Fortpflanzung der Haustiere zurückzuführen. Die 25 geretteten Katzen wurden von drei Tierheimen aufgenommen. Dort müssen sie unter anderem wegen Hauterkrankungen behandelt werden, da sie inmitten ihrer Fäkalien leben mussten.

Die Tierschützer wurden bei ihrem Einsatz am Mittwoch von der Polizei begleitet. Zur genauen Lage des Hauses und zur Identität der Bewohner wurden keine Angaben gemacht.

Die Polizei wollte nach Angaben des staatlichen Rundfunksenders RTBF Zeugen befragen. Tierquälerei kann in Belgien mit Gefängnis oder einem hohen Bußgeld bestraft werden.