Er gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Japan: der heilige Berg Fuji. Während der nur zwei Monate dauernden offiziellen Klettersaison von Anfang Juli bis Anfang September steigen täglich Tausende Menschen an den Hängen des Berges empor. In diesem Sommer schlagen Anrainer Alarm, denn sie befürchten nach der Aufhebung der Corona-Restriktionen einen riesigen Ansturm von mehr als 300.000 Menschen.

Japans höchster Berg wird überschwemmt

Gemeindevertreter der Präfektur Yamanashi hätten bei den Behörden einen Antrag gestellt, die Zahl der Bergsteiger zu begrenzen, berichtete die Zeitung "Mainichi Shimbun" am Dienstag. Seit 2013 ist der Fuji oder auch Fuji-san – mit 3776 Metern der höchste Berg Japans – ein Teil des Weltkulturerbes. In dem Jahr stieg die Zahl der Kletterer während der Saison auf 300.000. Im 10. Jubiläumsjahr erwarteten die Berghütten nun "beispiellose Bergsteigerzahlen", hieß es. Sie würden mit Unterkunftsreservierungen regelrecht überschwemmt.

Es sei daher zu befürchten, dass es vermehrt Leute geben werde, die keine Reservierung vornehmen konnten und den Gipfel des Vulkans im Gewaltmarsch ohne die empfohlene Zwischenübernachtung erreichen wollen, hieß es. Dadurch steige das Risiko von Unfällen. Im Jahr 2020 hatten die Behörden wegen der Coronapandemie ein Kletterverbot verhängt.

Auch in Mitteleuropa sorgt man sich

Japaner sagen, dass "ein weiser Mann den Fuji einmal besteigt, nur ein Narr zweimal". Dank seiner Form mit langen, ebenmäßigen Hängen ist der Vulkan vergleichsweise leicht zu besteigen. Dennoch kam es in der Vergangenheit wegen des Massenandrangs immer wieder zu Fällen von Unterkühlung und sogar zu Todesfällen durch Steinschlag. Im Westen ist der Fuji wegen einer falschen Lesung des Schriftzeichens für Berg auch unter dem Namen "Fujiyama" bekannt.

Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um ein japanisches Phänomen. Seit längerer Zeit schlagen auch Naturschutzvereine in Mitteleuropa Alarm und warnen vor einer Überbeanspruchung der Berge.