Eine Halskette, die gemeinsam mit der Titanic gesunken ist und seit 1912 in knapp 4000 Meter Tiefe unter der Meeresoberfläche liegt, sorgt für Schlagzeilen. Gefunden wurde das besondere Schmuckstück auf neuen, hochauflösenden Aufnahmen, die im Sommer 2022 angefertigt und seit dem ausgewertet worden waren.

Aus 700.000 hochauflösenden Einzelaufnahmen wurden spektakulären Darstellungen der Überreste der Titanic erstellt. Damit ist das Wrack erstmals in seiner Gesamtheit zu sehen. Die Aufnahmen liefern zudem wertvolle Detail-Erkenntnisse
Aus 700.000 hochauflösenden Einzelaufnahmen wurden spektakulären Darstellungen der Überreste der Titanic erstellt. Damit ist das Wrack erstmals in seiner Gesamtheit zu sehen. Die Aufnahmen liefern zudem wertvolle Detail-Erkenntnisse © (c) AP

Eine der Aufnahmen zeigt einen besonderen Gegenstand. Laut der Firma Magellan, die die Forschungsaufnahmen am Wrack im Nordatlantik durchgeführt hat, handelt es sich um eine Goldhalskette mit dem eingefassten Zahn eines Megalodon. Megalodons waren Urzeithaie, die bis vor 2,6 bis 3,6 Millionen Jahren gelebt haben. Sie wurden bis zu 20 Meter lang und konnten einen Orca in nur fünf Bissen verschlingen.

Verborgene Schätze in riesigem Trümmerfeld 

Magellan-Chef Richard Parkinson nannte den Fund "erstaunlich, schön und atemberaubend". "Was nicht allgemein bekannt ist, ist die Tatsache, dass die Titanic aus zwei Teilen besteht und dass es zwischen Bug und Heck ein Trümmerfeld von drei Quadratmeilen (7,8 Quadratkilometer, Anm.) gibt", so Parkinson gegenüber ITV. "Das Team hat das Trümmerfeld so genau kartiert, dass wir diese Details herausfinden konnten."

Aufgrund internationaler Verträge war es den Forschenden nicht erlaubt, Überreste des Unglücksschiffs mit entsprechenden Instrumenten zu berühren. Somit durfte die Halskette auch nicht geborgen werden. Dementsprechende Vereinbarungen sollen die ungeregelte Entnahme von Artefakten verhindern.

Familienmitglieder sollen mittels Künstlicher Intelligenz gefunden werden

Die Firma Magellan will nun mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz die Familienmitglieder jenes Passagiers ausfindig machen, dem die Halskette gehört hat. Keine leichte Aufgabe, waren doch 2200 Personen an Bord, als die Titanic mit dem Eisberg kollidierte. Konkret sollen Aufnahmen vom Tag der Abfahrt analysiert werden. Dabei sollen die Gesichter einsteigender Passagiere, sowie deren Kleidungsstücke – und eben Schmuck – katalogisiert werden. Gelingt es, jene Person mit der Halskette ausfindig zu machen, könne man sich auch auf die Suche nach lebenden Verwandten machen, heißt es.    

Die Halskette wird nicht nur bei Kino-Fans Erinnerungen an James Camerons Film "Titanic" (1997) wecken. In einer der nicht sparsam eingesetzten emotionalen Szenen des Films wirft die Protagonistin eine Halskette über Bord.