Über die Details hüllt sich die Polizei in Schweigen, aber dennoch sind die Hoffnungen auf eine Wende im Fall Maddie groß: Vor mehr als 16 Jahren verschwand die damals 3-jährige Madeleine McCann in einem Urlaubsort an der Algarve in Portugal aus einer Ferienwohnung. Jetzt gibt es neue Hinweise. Die portugiesische Polizei sucht in einem Stausee nach Maddie. Die Aktion sei vom deutschen Bundeskriminalamt (BKA) beantragt worden. Auch die britische Polizei soll demnach an der Suchaktion teilnehmen.
Mit der Suche am Arade-Staudamm soll am heutigen Dienstag begonnen werden, sie soll zwei Tage dauern, berichten portugiesische Medien. Im Fokus der Polizei stehe demnach das Gebiet um den Stausee. Polizeibeamte werden den See Barragem do Arade in der Nähe der Stadt Silves an der Algarve durchsuchen, etwa 40 Kilometer von Praia da Luz entfernt.
Durchsuchung ging ein Hinweis voraus
"Natürlich ging der Durchsuchung ein Hinweis voraus", bestätigte Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Aus "ermittlungstaktischen Gründen" könne man nicht mehr mitteilen. "Die Maßnahmen werden im Wege der Rechtshilfe durch die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung durch Beamte des Bundeskriminalamtes umgesetzt."
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt in dem Fall von Maddie McCann wegen Mordverdachts gegen den mehrfach vorbestraften deutschen Sexualstraftäter Christian B., der derzeit in anderer Sache in Haft sitzt.
Der See wurde kurz nach dem Verschwinden der kleinen Maddie bereits von Tauchern untersucht, berichteten deutsche Medien. Nun könnten neue Hinweise möglicherweise auch neue Beweise erbringen, hoffen zumindest die Ermittler und Maddies Eltern.
Im Fall Maddie spielt der deutsche Tatverdächtige Christian B. nach Ansicht von deutschen Ermittlern eine Schlüsselrolle. Er ist aufgrund von Sexualdelikten vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Seit Juni 2020 führt die Staatsanwaltschaft Braunschweig Mordermittlungen gegen den Deutschen, eine Anklage hat die Behörde in dem Fall aber bislang nicht erhoben.