In Paris wurde ein U-Bahn-Fahrer wegen fahrlässiger Tötung verhaftet, wie französische Medien berichten. Demnach wurde vergangenes Wochenende eine Frau von einem Zug erfasst und getötet. Die 40-Jährige war mit ihrem Mann und ihrem Sohn unterwegs. An der Station Bel Air blieb ihr Mantel an der automatischen Tür hängen, die Frau wurde mitgerissen und starb vor den Augen ihrer schockierten Familie noch am Unfallort. 

Die Familie hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, sie wünsche "dass der Ablauf der Ereignisse geklärt wird, eventuelle Versäumnisse aufgedeckt und gegebenenfalls Verantwortlichkeiten festgestellt werden". Ein Alkoholtest beim Fahrer verlief negativ.

Am Donnerstag nahm die Polizei den Fahrer in Gewahrsam, die Gewerkschaft FO-RATB berichtete über die Verhaftung. Man könne es nicht hinnehmen, dass "ein Kollege, der seine Arbeit getan hat, wie ein Krimineller behandelt wird". Die Fahrer stellten den Betrieb der Linie 6 – hier geschah der Unfall – am Freitagmorgen ein. Von Störungen betroffen waren auch andere Linien. 

Auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es zu tödlichen Unfällen. Ein obdachloser Mann und eine obdachlose Frau wurden von einem Metro-Zug erfasst, auch dieser Fall wird untersucht.