Die Carabinieri haben in Genua den Boss der ́Ndrangheta, der Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, Pasquale Bonavota verhaftet. Der 49-Jährige zählte zu den meistgesuchten italienischen Kriminellen, teilten die italienischen Justizbehörden am Donnerstag mit. Bonavota war die einzige Person, die nach der "Rinascita-Scott" genannten Razzia, die am 19. Dezember 2019 zur Verhaftung von 334 Mafiosi führte, noch flüchtig war.
Bei der Razzia im Jahr 2019 waren auch Unternehmer und Politiker in mehreren Ländern, darunter auch in Deutschland, der Schweiz und Bulgarien festgenommen worden. Aufgrund der Ermittlungen wurde 2021 ein Schnellverfahren gegen 91 Personen eingeleitet. Den Beschuldigten werden unter anderem Mafia-Zugehörigkeit, Mord, illegaler Waffenbesitz und Drogenhandel vorgeworfen.
Die 'Ndrangheta gehört zu den mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt. Sie dominiert den internationalen Drogenhandel, verdient ihr Geld aber auch mit Waffen, Geldwäsche und durch Korruption. Experten schätzen, dass die 'Ndrangheta jährlich einen weltweiten Umsatz zwischen 50 und 100 Milliarden Euro macht.