Italien will hart gegen Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten vorgehen, die Monumente beschmieren. So prüft der italienische Ministerrat am Dienstag einen Gesetzesentwurf mit strengen Strafen gegen Personen, die Sehenswürdigkeiten beschmutzen, ruinieren, oder verunstalten, verlautete es aus Regierungskreisen.
Die Verordnung soll Vandalenakte gegen Kunstwerke, wie sie in den vergangenen Monaten von Umwelt-Aktivisten begangen wurden, verhindern. Der jüngste Vorfall einer langen Serie ereignete sich am 1. April in Rom, als eine schwarze Flüssigkeit in den Bernini-Brunnen vor der Spanischen Treppe geschüttet wurde.
Vorfall bei Angriff auf Brunnen in Rom
Der Angriff auf den Brunnen in Rom sei "der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", hatte Kulturminister Gennaro Sangiuliano betont. "Wir sind mit einem systematischen Vandalismus gegen unser künstlerisches und kulturelles Erbe konfrontiert, das absolut nichts mit Umweltschutz zu tun hat. Diejenigen, die unser kulturelles Erbe beschädigen, dürfen nicht ungestraft davonkommen, sie müssen streng bestraft werden", so der Minister. Er arbeite an einer Regelung, "die die Verantwortlichen für die Schäden zur Kasse bittet".
Der geschwärzte Brunnen in Italien ist Teil einer Serie von aufsehenerregenden Protestaktionen in ganz Europa, mit denen die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" auf den Klimanotstand aufmerksam machen und Politiker zum schnelleren Handeln auffordern wollen. Ähnliche Aktionen waren unter anderem in Florenz und Mailand durchgeführt worden. Zuvor hatten die Aktivisten bereits zahlreiche andere Kunstwerke und Kulturstätten mit Farbe, Kartoffelpüree oder Suppe attackiert. Zudem kleben sich Mitglieder der Gruppe immer wieder auf Straßen fest und sorgen so für Verkehrsbehinderungen.