Die italienische Küstenwache ist mit der Rettung von insgesamt 1.200 Menschen auf See beschäftigt. Eines der Boote mit 400 Menschen an Bord trieb im Ionischen Meer vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien, teilte die Küstenwache am Montag mit. Bei einer zweiten Rettungsaktion ging es um ein Fischerboot mit 800 Menschen an Bord, das mehr als 120 Meilen südöstlich der sizilianischen Stadt Sirakus trieb.

Ein Sprecher der Küstenwache sagte, dass es aufgrund der schwierigen Bedingungen, einschließlich der großen Entfernung zur Küste, Stunden dauern würde, die beiden Einsätzen abzuschließen. Zudem werde der zweite Einsatz durch die große Anzahl der Menschen an Bord erschwert. Das andere in Seenot geratene Schiff soll laut der deutschen Nichtregierungsorganisation Sea-Watch International von einem Handelsschiff mit Treibstoff und Wasser versorgt worden sein. Die NGO hatte das Fischerboot mit einem ihrer Flugzeuge geortet.

2000 Menschen gerettet

Vor diesen beiden Rettungsaktionen hatte die italienische Küstenwache seit Freitag bereits rund 2.000 Migranten gerettet. Mehr als 1.000 Geflüchtete sind seit Ostersonntag auf der Insel Lampedusa eingetroffen. 36 Menschen, darunter acht Frauen und ein Minderjähriger, wurden in der Nacht auf Montag von einem Schiff der Küstenwache gerettet. Das sieben Meter lange Boot war von Tunesien abgefahren. An Bord befanden sich Menschen aus Burkina Faso, der Cote d´Ivoire, Gambia und Guinea.

Am Ostersonntag trafen 26 Boote mit insgesamt 974 Personen auf Lampedusa ein. Am Samstag waren 17 Boote mit 679 Menschen auf der Insel zwischen Tunesien und Sizilien gelandet. Im Hotspot der Insel befanden sich am Montag 1.883 Geflüchtete. Ein Teil von ihnen soll im Laufe des Montags per Fähre nach Sizilien gebracht werden.

Leichen von zwei Geflüchteten

Die Leichen von zwei Geflüchteten wurden am Sonntag von dem NGO-Schiff "Resqship" geborgen und nach Lampedusa gebracht. Die Crew des Rettungsschiffes hatte davor etwa 25 Menschen gerettet, die in maltesischen Gewässern Schiffbruch erlitten hatten. Die Besatzung barg 22 Überlebende und zwei Leichen.

Mehrere Menschen wurden nach dem Untergang des Bootes als vermisst gemeldet, ihre Zahl ist aber unklar: Gesucht werden etwa 20 Personen, wie die Behörden berichteten.

Sehr viele Menschen machen sich trotz der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer weiterhin auf den Weg nach Europa. Seit Anfang 2023 sind 28.028 Migranten und Flüchtlinge auf dem Seeweg in Italien angekommen, gegenüber 6.832 im gleichen Zeitraum 2022 und 8.394 im Jahr 2021, so die Statistik des Innenministeriums in Rom.