Die Augen der USA richten sich auf Ex-Präsident Donald Trump – und sie: Stormy Daniels, Erotikfilmdarstellerin und Auslöser des Gerichtsverfahrens, in dem sich der Republikaner nun wiederfindet. Zum ersten Mal seit der Anklageverlesung nahm sie nun Bezug auf Trump: In einem Interview mit dem republikanischen Stamm-Sender Fox News ohne Umschweife: "Der König ist entthront worden. Er ist nicht mehr unantastbar. Jeder soll für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden können."
"Nicht einmal ein ehemaliger Präsident"
"Niemand sollte unangreifbar sein, egal welchen Beruf man hat – ob man etwa der Präsident ist. Man sollte jedenfalls für seine Handlungen zur Verantwortung gezogen werden", sagte Daniels zum Interviewenden, Piers Morgan – und lag damit auf einer Linie mit Trumps ehemaligem Anwalt Michael Cohen: Dieser hatte 2018 vor Gericht über die Zahlungen an den Pornostar ausgesagt – nun fand er es "tröstlich, dass sich das Sprichwort bewahrheitet, dass niemand über dem Gesetz steht, nicht einmal ein ehemaliger Präsident".
Trump dann tatsächlich im Gerichtssaal in New York zu sehen, sei "schockierend" gewesen, doch es sei nötig, dass er "zur Verantwortung gezogen" werde. Der Republikaner hatte nach der historischen Verlesung der Anklage zum erwartbaren Rundumschlag gegen die Justiz ausgeholt: "Jetzt wollen diese linksradikalen Verrückten unsere Wahlen mithilfe der Strafverfolgungsbehörden beeinflussen", hatte er vor Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida skandiert.
Für die Republikaner bewerben sich außer Ex-Präsident Donald Trump auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der ehemalige Gouverneur des US-Staates Arkansas, Asa Hutchinson, um die Präsidentschaftskandidatur.