Einst importierte Drogenbaron Pablo Escobar (1949-1993) die Tiere für seinen Privatzoo auf die "Hacienda Napoles", östlich der kolumbianischen Großstadt Medellin. Der Kokainhändler sammelte dort in den 1980er-Jahren Kängurus, Giraffen, Elefanten und andere exotische Tiere. Nach Escobars Tod wurde das Luxusanwesen verlassen und die Flusspferde freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.
Die Umsiedelung der "Kokain-Hippos", die sich in der Region Antioquia unkontrolliert vermehren, wird viel Geld kosten: "Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar (rund 3,2 Millionen Euro, Anm.) kosten", gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (Ortszeit) bekannt, wo zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden sollen.
Als invasive Art zum Abschuss freigegeben
Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur "invasiven" Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.
70 Flusspferde sollen ausgeflogen werden
Der Gouverneur der Region Antioquia, Aníbal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Flusspferde sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.