Hope Carrasquilla wird vorgeworfen, "pornografisches Material" im Unterricht gestattet zu haben. Eltern hatten sich beschwert, nachdem im Kunstunterricht Michelangelos "David", des Deckenfreskos "Die Erschaffung Adams" und der "Venus" von Botticelli besprochen wurde. Das berichtet der Tallahassee Democrat.
Carrasquilla war erst neun Monate Direktorin der Tallahassee Classical School. Ihr sei vom Vorsitzenden des Schulgremiums mitgeteilt worden, sie müsse von sich aus gehen oder werde gefeuert, sagte Carrasquilla. "Es macht mich traurig, dass meine Zeit hier so enden muss", wurde sie in der Zeitung zitiert.
Konkret hätten sich drei Elternteile wegen des Kunstunterrichts beschwert. Hauptvorwurf der Eltern: Sie hätten von der Schulleitung zumindest vorgewarnt werden müssen, damit sie ihre Kinder schonend auf die Darstellungen hätten vorbereiten können. Ein Elternteil sprach dabei explizit von "Pornografie". So sei der Unterricht ein einziger Schock gewesen. Tatsächlich hätte nach Carrasquillas Angaben vorab ein Brief an die Eltern der Sechstklässler über die Inhalte des Unterrichts ergehen sollen. Aufgrund mangelhafter Kommunikation sei es dazu aber nicht gekommen.
Von "Simpsons" vorhergesehen
Ein vergleichbares Szenario haben übrigens die "Simpsons" bereits vor 32 Jahren vorausgesehen. Hier steht Marge an der Spitze einer Bewegung, die zunächst einen Streifen der Comicsendung "Itchy and Scratchy" zensieren will, den Protest dann aber auf Michelangelos David ausweitet. Anders als die Eltern in Tallahassee sehen Marge und die Bewohner der Comic-Serie am Ende ihren Fehler ein, Kunst zensieren zu wollen.