Die Situation nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist nach wie vor dramatisch, berichtet Andreas Knapp, Auslandshilfe Generalsekretär der Caritas Österreich: "Die Zahl der Toten und Verletzten steigt stündlich weiter an. Nach wie vor werden zahlreiche Menschen unter den Trümmern vermutet. Die Hoffnung, weiterhin viele Menschen in Sicherheit bringen zu können, lebt. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort arbeiten unerlässlich daran, Menschenleben zu retten."
Die Kräfte der Caritas vor Ort sind in Sicherheit, stehen jedoch teilweise unter Schock. Dennoch arbeiten sie rund um die Uhr daran, Notunterkünfte zu organisieren und mit allem, was benötigt wird, auszustatten. Der Hilfsbedarf ist enorm, schildert Knapp: "Die letzte Nacht mussten viele in der Kälte auf offener Straße oder in ihren Autos verbringen.
Priorität hat jetzt, diese Menschen in Notunterkünften erstzuversorgen. Viele werden jedoch längerfristig untergebracht werden müssen. Daher arbeiten wir daran, die Unterkünfte mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Kleidung, Matratzen, Handtüchern, Kochutensilien und medizinischen Artikeln auszustatten. Zudem braucht es dringend psychologische Unterstützung und Traumabehandlung."
Die Caritas Österreich ist seit den 1990er-Jahren in Syrien tätig. Unter anderem unterstützen wir mehr als 3.000 Kinder und Jugendliche dabei, ihr Recht auf Bildung wahrnehmen zu können. Mehr als 30.000 Personen erhalten Bargeldhilfen oder sonstige Unterstützung dabei, ihre Grundbedürfnisse zu decken und ihre Lebensgrundlage wiederherzustellen. Zusätzlich wurden im vergangenen Jahr rund 10.000 Menschen mit Nothilfemaßnahmen erreicht.
Knapp: "Die aufgebauten Strukturen helfen uns jetzt, rasch mit der so dringenden Nothilfe aktiv werden zu können. Aber auch langfristig, beim Wiederaufbau, werden uns diese Strukturen und die langjährige Zusammenarbeit von Nutzen sein, um effektiv helfen zu können."