Nach dem brutalen Polizeieinsatz gegen einen Schwarzen in der US-Stadt Memphis ist ein weiterer Beamter vom Dienst freigestellt worden. Das berichteten mehrere US-Medien, darunter der Sender CNN und die "New York Times" am Montag unter Berufung auf die Polizei in Memphis. Die Polizei in Memphis war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Den Medienberichten zufolge handelt es sich um einen weißen Polizisten.
Es sei noch unklar, welche Rolle dieser Beamte bei dem Einsatz gespielt habe, hieß es weiter. Zuvor waren fünf schwarze Polizisten, die direkt an dem Einsatz beteiligt waren, aus dem Dienst entlassen worden. Gegen sie wurde Anklage erhoben. Den fünf Männern wird unter anderem Mord zweiten Grades und schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Hintergrund ist der Tod des 29 Jahre alten Tyre Nichols. Der junge Mann war am 7. Jänner in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee bei einer Verkehrskontrolle von den Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Drei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Fall hat Proteste in den USA ausgelöst und die Debatte über Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern neu angefacht.
Ein Zusammenschluss schwarzer Kongressmitglieder der Demokraten hatte die Familie von Nichols eingeladen, in der kommenden Woche als Gäste bei der Rede von US-Präsident Joe Biden zur Lage der Nation vor beiden Kongresskammern dabei zu sein. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Kongressgruppe nahm die Familie die Einladung an.