So nah wie kaum ein anderer Himmelskörper zuvor ist ein Asteroid heute Nacht an unserer Erde vorbeigezogen. Der lastwagengroße Asteroid "2023 BU" sei um 1.29 Uhr (MEZ) der Erde am südlichsten Punkt von Südamerika am nächsten gewesen, hieß es. Der Abstand habe in diesem Moment rund 3600 Kilometer betragen – in astronomischen Dimensionen ist das ein Wimpernschlag. Nach Bekanntwerden der Existenz von "2023 BU" war die Aufregung für kurze Zeit groß, dann gaben Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde aber Entwarnung.
Erst kürzlich entdeckt
Den Himmelskörper entdeckt hatte der Amateurastronom Gennadi Borissow am Margo-Observatorium auf der Krim vor einigen Tagen. Borissow machte sich bereits 2019 einen Namen, als er mit einem selbst gebauten Teleskop einen Kometen entdeckte, der auf seiner Reise aus der Tiefe des Weltraums unser Sonnensystem durchkreuzte. Der Komet 2I/Borisov erregte damals weltweites Interesse unter Astronomen, die seine Beobachtungen bestätigten.
Auch Borissows jüngste Entdeckung nahmen internationale Sternwarten umgehend ins Visier, um die Umlaufbahn von "2023 BU" und damit mögliche Risiken für die Erde zu ermitteln. Eine Bedrohung durch den Asteroiden konnte dann schnell ausgeschlossen werden, wie NASA-Wissenschaftler Davide Farnocchia erläuterte.
27.000 Asteroiden in Erdnähe
Forscher haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe der Erde identifiziert, davon rund 10.000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern. Es ist keiner bekannt, der in absehbarer Zeit direkt auf unseren Planeten zurasen könnte. Im vergangenen Oktober war es der NASA erstmals gelungen, die Bewegungsrichtung eines Asteroiden durch den Aufprall einer Sonde zu verändern. Hintergrund des Versuchs ist die Frage, wie die Erde vor herannahenden Himmelskörpern geschützt werden könnte.
Ein Asteroideneinschlag vor rund 66 Millionen Jahren gilt unter Wissenschaftlern als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben.