Nur mit einer Ketchup-Flasche, etwas Knoblauchpulver und ein paar Suppenwürfeln hat ein Schiffbrüchiger aus dem Inselstaat Dominica 24 Tage im Karibischen Meer überlebt, bis er vor der Küste Kolumbiens gerettet wurde. Er habe das alles mit Wasser verlängert, etwas anderes habe er nicht gehabt, erzählte Elvis Francois in einem von der kolumbianischen Marine publizierten Video. Der 47-Jährige war im Dezember bei der Reparatur eines Segelboots aufs Meer hinausgetrieben worden.
Vor einem Hafen der Insel Saint-Martin war der Mann mit der Boots-Reparatur beschäftigt gewesen, als er bei schlechtem Wetter plötzlich aufs Meer hinausgetrieben wurde, wie die Marine berichtete. „Ohne jegliche Navigationskenntnisse war er verloren und orientierungslos. Alle Bemühungen, das Schiff zu manövrieren, waren vergeblich.” Ohne Mobilfunknetz liefen auch seine Anrufversuche ins Leere.
Schrieb „help” aufs Boot
„Mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten, 24 Tage lang, ohne jemanden zum Reden zu haben, ohne zu wissen, wo ich mich befand”, erzählte Francois. Schließlich kam er auf die Idee, das Wort „help” (Hilfe) auf sein Boot zu schreiben. „Am 15. Jänner sah ich dann ein Flugzeug und fing an, mithilfe der Sonne und eines Spiegels Signale zu schicken”, berichtete er weiter. Als das Flugzeug ein zweites Mal an ihm vorüberflog, habe er gewusst, dass die Insassen ihn entdeckt hätten.
Die kolumbianische Marine konnte Francois schließlich mit Unterstützung eines Handelsschiffs retten. Rund 220 Kilometer südwestlich der kolumbianischen Hafenstadt Puerto Bolívar endete seine Odyssee. Die kolumbianische Einwanderungsbehörde will sich nun um seine rasche Rückkehr in seine Heimat Dominica kümmern.