Tausende Flugzeuge durften Mittwochfrüh (Ortszeit) nicht starten, nachdem die US-Flugaufsichtsbehörde FAA ein Inlandstartverbot verhängt hatte. Grund war eine Computerpanne bei der FAA, die am Dienstagabend aufgetreten war. Wie es dazu kam, war zunächst nicht bekannt. Anzeichen für einen Cyberangriff habe man derzeit nicht, so das Weiße Haus. Ein derartiges Flugverbot hatte es seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA nicht mehr gegeben.
Betroffen war ein System, das Piloten und anderes Flugpersonal mit wichtigen Sicherheitsinformationen und Benachrichtigungen über Störungen im Flugablauf versorgt. Die ersten Nachrichten über die Panne tauchten Mittwochfrüh auf, als Flugpassagiere im ganzen Land bereits an Check-in-Schaltern warteten. Einige erwischte das Startverbot auch, als sie schon im Flieger saßen.
5800 Flüge verspätet, mehr als 950 ausgefallen
Bis um 10.15 Uhr Ortszeit in Washington (16.15 Uhr MEZ) waren laut der Webseite Flightaware knapp 5.800 Flüge verspätet, mehr als 950 waren ausgefallen. Obwohl das Startverbot für Inlandsflüge bereits um kurz vor 9.00 Uhr wieder aufgehoben worden war, würden sich die Verspätungen den Airlines zufolge den ganzen Tag über hinziehen, berichtete der Nachrichtensender CNN.
Der Grund für die Panne war auch am Mittwochvormittag nach Angaben der FAA noch nicht bekannt. "Wir suchen weiter nach der Ursache des Problems", meldete die FAA auf Twitter. US-Präsident Joe Biden sagte, er stehe in Kontakt mit Verkehrsminister Pete Buttigieg und werde über die Situation auf dem Laufenden gehalten. Dieser schrieb, er habe eine Untersuchung zu dem Ausfall angeordnet.
Die Lufthansa teilte mit, dass sich die Störung nicht auf Flüge aus und in die USA auswirke. Die US-Flüge der AUA waren nicht betroffen, hieß es auf Anfrage.
Riesiger finanzieller Schaden
Nach der Panne wurden Fragen laut, wie gut der US-Flugverkehr für Zwischenfälle gewappnet ist. Erst über Weihnachten war es nach einem massiven Kälteeinbruch bei der Fluglinie Southwest zum Ausfall von mehr als 16.000 Flügen gekommen. Verantwortlich dafür sei Analysten zufolge nicht nur das Wetter gewesen, sondern vor allem auch ein veraltetes Computersystem, wie der Radiosender NPR berichtet. Die Ausfälle könnten der Airline zufolge einen finanziellen Schaden von bis zu 825 Millionen US-Dollar (rund 770 Millionen Euro) verursacht haben. Angaben zum aktuellen Vorfall gibt es noch nicht.