Der Leichnam des emeritierten Papstes Benedikt XVI. ist seit Montag im Petersdom in Rom aufgebahrt. Hunderte Gläubige standen im Vatikan bereits vor Öffnung der Tore Schlange, um dem am Samstag verstorbenen früheren Pontifex die letzte Ehre zu erweisen. Der Leichnam Joseph Ratzingers wird bis zu seiner Beerdigung am Donnerstag öffentlich aufgebahrt bleiben.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Präsident Sergio Mattarella zählten zu den ersten Besuchern, die dem emeritierten Papst im Petersdom die letzte Ehre erwiesen. Der Leichnam von Benedikt XVI. in einem roten Messgewand liegt vor dem Bernini-Altar im Petersdom. Neben dem Sarg stehen zwei Schweizergardisten. Auch sein Privatsekretär Georg Gänswein hielt Montag früh Totenwache.
Bis 19 Uhr sollten laut dpa die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7 bis 19 Uhr in die Kirche und am aufgebahrten Benedikt vorbeigehen. Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Papst Franziskus selbst zelebrieren will. Auf Livebildern von "Vatican News" waren am Montagvormittag lange Menschenschlangen auf dem Petersplatz zu sehen. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut Angaben der Präfektur von Rom bis zu 60.000 Menschen erwartet. In Österreich wird der Fernsehsender ORF 2 am Donnerstag die Trauerfeiern live übertragen, wie eine ORF-Sprecherin der APA am Montag bestätigte.
Sicherheitsvorkehrungen
Rom trifft für das Begräbnis des emeritierten Papstes besondere Sicherheitsvorkehrungen. Wie schon in der Vergangenheit bei der Beisetzung des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. und bei großen Heiligsprechungszeremonien werden mehr als 1000 Polizisten eingesetzt, wie aus der römischen Präfektur am Sonntag verlautbarte. Die Zahl der Metalldetektoren zur Kontrolle der Gläubigen beim Zugang zum Petersplatz wird erhöht.
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche, ehe er mit seinem Rücktritt für eine Sensation sorgte. Danach lebte er im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten, in dessen Kapelle er am Sonntag aufgebahrt lag.