Eisiger Wind pfeift durch die Straßen von Sankt Petersburg und ein Mann macht seinem Namen alle Ehre: „Väterchen Frost“, der russische Weihnachtsmann, trotzt in Samtumhang und Vollbart den Minusgraden. Mit einem tiefen „Hohoho“ posiert der Mann für Fotos mit Kindern.
Es wäre an dieser Szene nichts Ungewöhnliches, befänden wir uns nicht in Zeiten der „Spezialoperation“ und stünden nicht im Hintergrund zwei große Metallherzen. Eines davon trägt den Namen „Sankt Petersburg“, auf dem anderen steht „Mariupol“. Die ostukrainische Stadt wurde vergangenen Frühling von Russlands Armee umzingelt und weitgehend zerstört. Heute gleicht Mariupol einer Geisterstadt.
Paul Krisai (Moskau)