In der Dresdner Innenstadt ist die Polizei am Samstagvormittag zu einem Großeinsatz ausgerückt. Ein Mann hatte sich mit Geiseln in einem Einkaufszentrum verschanzt. Der Täter erlitt beim Zugriff einer Spezialeinheit tödliche Verletzungen, zwei Geiseln blieben unverletzt. In einem Stadtteil Dresdens wurde in der Früh die Leiche einer Frau in einem Mehrparteienhaus entdeckt. Es soll sich um die Mutter des Tatverdächtigen (40) handeln.
Betroffen von der Polizeiaktion war der Bereich um das Einkaufszentrum Altmark-Galerie, der evakuiert wurde. Der berühmte Weihnachtsmarkt Striezelmarkt blieb geschlossen. Die Dresdner Innenstadt sollte gemieden werden. Die Einsatzkräfte standen in telefonischem Kontakt mit dem Mann.
Der Verdächtige, er soll in seinem psychischen Verhalten sehr auffällig sein, ist schwer verletzt und derzeit nicht vernehmungsfähig. Das sagte ein Polizeisprecher am Samstagmittag. Ob sich der Mann selbst verletzte oder bei der Festnahme verletzt wurde, war zunächst unklar. "Wir gehen am ehesten von einer psychischen Erkrankung aus", so die Polizei. Die Geiseln - eine Angestellte und ein Kind - blieben nach Polizeiangaben äußerlich unverletzt.
Im Anschluss an die Tötung seiner Mutter soll der Mann zu einem Bürogebäude gegangen sein, in dem auch der Sender "Radio Dresden" seinen Sitz hat. Dort sollen vor der Geiselnahme in der Altmarktgalerie Schüsse gefallen sein. "Es ist nun Aufgabe der Tatortarbeit, das zu verifizieren", sagte ein Sprecher der Polizei. Das Bürogebäude in der Nähe der Innenstadt werde von Kriminalisten durchsucht. Es habe keine Verletzten gegeben.