Es ist eine Vita, die sie offenbar auch an extreme Orte führt: Vor einigen Jahren absolvierte die Kärntnerin Carmen Possnig im Auftrag der Europäischen Raumfahrtagentur ESA bereits einen zwölfmonatigen Aufenthalt in der Antarktis. Dort forschte die Allgemeinmedizinerin mit ihren handverlesenen Kollegen und Kolleginnen unter extremen Bedingungen: In der Station "Concordia" wurden unter anderem die Effekte von Isolation und geringem Sauerstoffgehalt auf die Crew untersucht.
Nun die Sensation: Die 1988 in Klagenfurt Geborene hat es in den nächsten Ausbildungsjahrgang für europäische Astronautinnen und Astronauten geschafft und ist Teil des ESA-Korps. Dafür bewarben sich nicht weniger als 22.500 (!) Personen aus ganz Europa (464 aus Österreich). Neun Männer und acht Frauen schafften es schließlich in die "Astronautenklasse 2022". Possnig wird Reserveastronautin mit Chancen auf tatsächliche Einsätze: Die Kärntnerin könnte als erste Österreicherin im Rahmen künftiger ESA-Missionen abheben – und wäre damit auch der erste Mensch aus Österreich, der seit Franz Viehböck und seiner historischen "Austromir"-Mission anno 1991 den Heimatplaneten verlässt.