"Wir wollen unsere Kolleginnen in allen Lebensabschnitten unterstützen, auch in den Wechseljahren", sagt Joanne Healy, Leiterin der Abteilung für Mitarbeiterbeziehungen der Bank of Irland. Und sie zeigt, dass sie es ernst meint: Die Bank bietet ihren Mitarbeiterinnen künftig bezahlte Auszeiten in den Wechseljahren (Klimakterium) an. Bis zu zehn Tage im Jahr sollen Betroffene zu Hause bleiben dürfen. Zudem sollen Führungskräfte geschult werden, wie sie Betroffene unterstützen können.
Viele leiden unter Beschwerden
Den Leidensdruck in dieser Zeit sollte man nicht unterschätzen. Laut einer Umfrage der britischen Frauenrechtsorganisation Fawcett Society gibt eine von zehn Frauen ihren Job wegen Wechseljahrsbeschwerden auf. Eine Umfrage unter 81 britischen Banken, Vermögensverwaltern, Versicherern und Bausparkassen ergab, dass ein Viertel der Frauen aufgrund der Wechseljahre eher in den Vorruhestand geht.
Depressionen
Die Menopause tritt bei Frauen in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein, manche können aber auch schon früher betroffen sein. Die Zahl der Frauen, die während dieser Zeit Beschwerden haben, wird auf 30 bis 50 Prozent geschätzt. Zu den Symptomen gehören unter anderem Benommenheit, Hormon- und Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Hitzewallungen, Herzklopfen und Schwindelgefühle, in manchen Fällen sogar Depressionen.
Insgesamt scheint das Bewusstsein für die Situation von Frauen in diesem Lebensabschnitt zu wachsen. Auch die Danske Bank, die größte Bank Dänemarks, und das Beraterunternehmen Deloitte haben schon angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um weibliche Angestellte in den Wechseljahren zu unterstützen.