Für die Angehörigen ist die Situation sehr aufwühlend: Wie Kathpress berichtet, wurden in Neapel Dutzende Gräber stark beschädigt, als im Zuge des U-Bahnbaus Teile des Friedhofs einstürzten. Auch die Kapelle des Friedhofs Poggioreale sei eingestürzt und habe mehrere Reihen von sogenannten Schiebegräbern mitgerissen, berichtet auch die Zeitung "Il Corriere del Mezzogiorno". Die Särge hingen jetzt in der Luft, in einigen Fällen seien die Leichen sichtbar und ungeschützt.
Bei den Schiebegräbern werden die Särge in je eigene Kammern in eine Wand geschoben und somit über- und nebeneinander gestapelt. Diese Art der Bestattung ist in Italien weit verbreitet.
Bereits im Jänner war es durch Bauarbeiten an der nahegelegenen U-Bahn zu einem ähnlichen Vorfall auf dem Friedhof gekommen. Bei dem Vorfall wurden rund 300 Särge beschädigt. Die Bergung der Leichen stehe noch immer aus. Die Angehörigen hatten gehofft, zum anstehenden Allerseelen-Fest die seit zehn Monaten der Witterung überlassenen Toten würdig beerdigen zu können. Der jetzige Vorfall verhindere dies, denn er verzögere den Wiederaufbau des Friedhofsmonuments.