Auf Madagaskar sind bei Zusammenstößen mit der Polizei nach der Entführung eines Albino-Kindes 19 Menschen getötet worden. 21 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Die Gewalt sei eskaliert, als eine Menschenmenge versucht habe, eine Polizeiwache in der südöstlichen Stadt Ikongo zu stürmen, um Selbstjustiz zu üben.
Die Demonstranten hätten die Herausgabe von vier Festgenommenen gefordert, die unter dem Verdacht stünden, ein Albino-Kind entführt und seine Mutter ermordet zu haben. Die Polizisten hätten zur Abwehr der Menschenmenge das Feuer eröffnet. Nachdem Sicherheitskräfte zur Verstärkung eingetroffen seien, habe sich die Lage beruhigt.
Das Albino-Kind wurden den Polizeiangaben zufolge bisher nicht gefunden. Es gebe auch keine Information über das Motiv der mutmaßlichen Entführung. In einigen afrikanischen Ländern werden aus rituellen Gründen immer wieder Albino-Menschen entführt, weil ihren hellen Körpern magische Kräfte nachgesagt werden.