Hind Omar und Suzanne Mohamed sind die ersten beiden U-Bahn-Fahrerinnen in der ägyptischen Hauptstadt. "Einige Fahrgäste hatten Angst", erinnert sich die 32-jährige Mohamed an den Start im April. "Sie zweifelten an meinen Fähigkeiten und sagten, dass sie sich mit einer Frau am Steuer nicht sicher fühlen würden."
Sie verstehe aber, dass viele Menschen überrascht seien, sagt Mohamed. In Ägypten gehen nach Zahlen aus dem Jahr 2020 nur 14,3 Prozent der Frauen einer formalen Beschäftigung nach. Die Kairoer U-Bahn ist seit 1987 in Betrieb und damit die älteste in der arabischen Welt. Bei der Einstellung von Frauen ist sie aber hinter anderen arabischen Ländern zurückgeblieben.
Ihr Mann habe sie bestärkt
"Ich halte jeden Tag mehrere Tausend Leben in meinen Händen", sagt Hind Omar, die sich über die Unterstützung ihrer Familien freut. "Meine Eltern fanden es anfangs seltsam, aber schließlich haben sie mich unterstützt", sagt die 30-Jährige. Ihr Mann habe sie von Anfang an in ihrem Entschluss bestärkt. Ein entscheidender Faktor sei die Befreiung von Frauen von den Nachtschichten gewesen, erklärt sie.