Nach der Mordserie an Muslimen hat die Polizei in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico einen 51 Jahre alten Verdächtigen festgenommen. Ihm werde der Mord an zwei muslimischen Männern zur Last gelegt, sagte Polizeichef Harold Medina am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz. Man gehe außerdem davon aus, dass es eine Verbindung zu zwei weiteren Mordfällen gebe.
Zum Motiv äußerten sich die Ermittler nicht im Detail. Es gebe aber Hinweise, dass der mutmaßliche Täter seine Opfer gekannt habe und es einen persönlichen Konflikt gegeben haben könnte. Der Polizei zufolge stammt der mutmaßliche Täter aus Afghanistan und ist in den vergangenen Jahren in die USA gekommen. Er sei wegen mehrerer minderschwerer Vergehen polizeibekannt.
Zum jetzigen Zeitpunkt laufe es nicht auf eine Anklage wegen eines Hassverbrechens hinaus, hieß es weiter. Da die Ermittlungen aber nicht abgeschlossen seien, sei weiterhin alles offen und auch dies nicht ausgeschlossen. "Sein Verbrechen gab unserer Gemeinschaft das Gefühl, angegriffen zu werden", sagte Polizeichef Medina. Letztlich habe ein Tipp aus der Bevölkerung geholfen, den mutmaßlichen Täter zu fassen.
Die Polizei in Albuquerque hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass sie einen Mord an einem muslimischen Mann untersucht, der möglicherweise in Verbindung mit drei ähnlichen Taten in der Stadt stehe. In allen vier Fällen aus den vergangenen neun Monaten habe es sich bei den Ermordeten um muslimische Männer aus Südasien gehandelt. Die Bundespolizei FBI unterstütze die örtliche Polizei bei den Ermittlungen. Die drei jüngsten Morde ereigneten sich innerhalb von zwei Wochen und versetzten die Stadt in Aufregung. Die Stadt hatte nach den Morden die Polizeipräsenz erhöht – etwa vor Moscheen.
Die Polizei war nach eigenen Angaben bereits am Montag am Haus des Verdächtigen eingetroffen. Daraufhin sei dieser mit seinem Auto weggefahren und schließlich in der Stadt Santa Rosa festgenommen worden. Die Ermittler hätten außerdem mehrere Schusswaffen in dem Auto des Verdächtigen gefunden. Bei mindestens einer der Waffen stimmten die Patronenhülsen mit den gefundenen Hülsen an zwei Tatorten überein, sagte ein Ermittler.