Sie ist eine Frau von Welt. Freya, das Walross. Im Internet wird das 700 Kilo schwere Weibchen gefeiert, unter Einheimischen und Touristinnen und Touristen hat sich Freya einen Namen gemacht. Warum?
Boote zerstört, Herzen erobert
Das kräftige Meeressäugetier ist umtriebig. Im wahrsten Sinne des Wortes. So wurde Freya bereits in Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Schottland gesichtet. Nun ist sie in Oslo aufgetaucht. Wie auch in den genannten anderen Ländern, hinterlässt Freya dort eine Spur der Zerstörung.
Denn weit weg von seiner Heimat am Polarkreis hat das Tier beim Versuch sich an Deck zu bräunen, mehrere kleine Boote und Schlauchboote an der Küste versenkt. Im Meer baden? Nicht mit Freya. Die will in der Sonne baden.
Freya, die nach einer nordischen Göttin benannt wurde, sei von der Polizei zuletzt am Dienstag in der Bucht Frognerkilen beobachtet worden, teilte die norwegische Fischereidirektion mit. Die Behörde bat darum, Rücksicht zu nehmen und Abstand zu halten.
"Tötung letzte Option"
Frognerkilen liegt wenige Kilometer westlich vom Stadtzentrum von Oslo. "Freya" war dort bereits in der vergangenen Woche gesichtet worden, wie sie es sich in der Sonne auf einem Boot gemütlich machte. Am Wochenende war das Wildtier dann weiter südwestlich beobachtet worden, wie Aufnahmen des norwegischen Rundfunks zeigten. Walrosse leben normalerweise viel weiter nördlich in arktischen Gewässern.
Mit Blick auf eine entsprechende Debatte in norwegischen Medien machte die Fischereidirektion klar, dass derzeit nicht infrage komme, "Freya" einzuschläfern. "Walrosse sind wilde, geschützte und auf der Roten Liste stehende Tiere. Das bedeutet, dass die Tötung die letzte Option ist", hieß es in einer Behördenmitteilung.