Zum Jahrestag der Flutkatastrophe in den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz gedenkt die NRW-Landesregierung der Opfer. Die Hochwasserkatastrophe sei ein "Einschnitt in der Geschichte unseres Landes", die Bilder hätten sich in die Erinnerung eingebrannt, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst. Dazu gehörten nicht nur die Verluste und die unbändigen Kräfte der Natur, sondern auch die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander.

"Müssen uns besser vorbereiten"

"Wir müssen uns besser auf solche Großschadensereignisse vorbereiten", forderte der CDU-Politiker Donnerstagfrüh in einer Mitteilung. Die Katastrophe mahne, beim Klimaschutz voranzukommen. "Die Katastrophe ist gleichzeitig ein Auftrag an uns, durch einen massiv beschleunigten Klimaschutz diese und künftige Generationen vor solchen Ereignissen zu schützen", sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne).

Bei der Hochwasserkatastrophe waren allein in NRW 49 Menschen gestorben. Die Schäden werden auf etwa 13 Milliarden Euro beziffert. In Rheinland-Pfalz kamen bei der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben – 134 im Ahrtal sowie ein Mann in der Eifel. Zwei Menschen werden noch immer vermisst.

Ein Jahr nach der Katastrophe hob auch Neubaur die Leistungen der Rettungskräfte und vielen Freiwilligen hervor. Sie hätten nach der Flut mit angepackt und seien über sich hinausgewachsen.

Donnerstagnachmittag findet in Euskirchen eine zentrale Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt. Auf Einladung von Wüst nimmt Steinmeier zusammen mit Hinterbliebenen der Opfer an einem ökumenischen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche Euskirchen bei Bonn teil. Im Anschluss an den Gottesdienst wollen Steinmeier und Wüst in der Kirche sprechen. Außerdem ist ein Austausch mit Angehörigen der Opfer geplant. Zu der Gedenkfeier werden auch Hilfsorganisationen und Kommunalvertreter der vom Hochwasser betroffenen Regionen erwartet.