Als erste deutsche Moschee hat die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee im Berliner Stadtteil Moabit öffentlich ihre Unterstützung für die LGBTQ-Gemeinschaft (also für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und queere Menschen) zum Ausdruck gebracht.
Die feierliche Installation zum Startschuss des Pride-Monats in der deutschen Hauptstadt fand unter dem Motto "Liebe ist halal" statt.
Sicherer Ort für alle
Mo el-Ketab, einer der sechs Imame der Moschee, sagte, der Raum solle ein "sicherer Ort für Menschen sein, die anders sind, damit auch sie die spirituelle Seite ihres Lebens erfahren können".
"Ich hoffe, dass auch viele andere Moscheen die Flagge auf diese Weise zeigen oder andere positive Zeichen für die LGBT-Gemeinschaft setzen werden", fügte er hinzu.
Die Flagge wird bis Ende Juli gehisst bleiben, berichtete die LGBTQ-Website Queer.de
Liberale, junge Moschee
Das überraschende Zeichen der Toleranz stößt in der queeren Szene auf Begeisterung. CSD-Vorstandsmitglied Marc-Eric Lehmann sagte, die Regenbogenflagge sei "ein unglaublich starkes, wichtiges Zeichen".
"Queere Menschen können auch religiös sein und an Gott glauben", betonte Lehmann. "Wir sollten nicht nur über sichere Räume in Bars und Klubs in Berlin sprechen, sondern auch über sichere Räume in den Gotteshäusern."
Die Berliner Moschee ist Deutschlands einzige selbsternannte liberale Moschee, in der Männer und Frauen gemeinsam beten können. Sie wurde erst vor fünf Jahren gegründet.