Es ist ein See, der nicht nur für die israelische Bevölkerung von großer Bedeutung ist, sondern auch für Gläubige rund um den Globus. Der See Genezareth, er taucht bereits im neuen Testament als Lebensquelle und Fischspeicher für Jesus Christus auf. Und könnte nun, ob der Dürre weiter abtauchen.
Um dem niedrigen Flusspegel entgegenzuwirken, plant Israel als erstes Land der Welt, entsalztes Meerwasser in den Süßwassersee zu leiten. Das berichtete die Zeitung "Times of Israel" am Dienstag.
Experten zeigen sich nervös
Der in Galiläa gelegene See gilt als größter Frischwasserspeicher des Landes. Laut Berichten plant der staatliche Wasserversorger "Mekorot" den Bau einer dreizehn Kilometer langen Leitungsanlage. Ausgehend von fünf Entsalzungsanlagen an der Mittelmeerküste soll Wasser in den Fluss Zalmon geleitet werden. Dieser mündet am Nordwestufer in den See Genezareth. Die Anlage soll bereits im Frühjahr 2023 in Betrieb genommen werden.
Zwar zeigen Tests, die im Vorfeld von Experten durchgeführt wurden, dass das Projekt keine ökologischen Schäden verursacht, Dr. Gideon Gal, Leiter des Limnologischen Labaros Kinneret, zeigt sich dennoch nervös: "Alle Entscheidungen sind von einer gewissen Besorgnis und dem Wunsch begleitet, dass wir dies nicht tun müssten". Dennoch fügte er hinzu: "Wenn man die Vor- und Nachteile abwägt, überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile".
Die Idee des einmaligen, 250 Millionen Euro teuren Projekts ist als Maßnahme gegen die Dürre zu verstehen. Nach mehreren regenarmen Jahren zwischen 2013 und 2018, die den Pegel des Sees stark abfallen ließen, versucht Israel die Schäden des Klimawandels nun einzudämmen.