Um die Wasserknappheit zu bekämpfen und den Wasserverbrauch einzuschränken, dürfen Friseure und Barbiere in Castenaso, einer Gemeinde am Stadtrand von Bologna, demselben Kunden nicht zweimal den Kopf spülen. So heißt es in einer Verordnung, die der Bürgermeister von Castenaso, Carlo Gubellini, zum Wassersparen beschlossen hat.
Die Rechnung sieht folgendermaßen aus: Ein offener Wasserhahn liefere demnach durchschnittlich 13 Liter pro Minute. Wenn man berücksichtigt, dass es in Castenaso, einer 16.000 Seelen-Gemeinde, zehn Friseure gibt, könne man mit dem Verzicht auf die zweite Spülung Tausende Liter Wasser pro Tag sparen, erklärte der Bürgermeister. "Niemand hat protestiert, die Bürger haben die Gründe hinter der Verordnung verstanden", so der Bürgermeister.
Italien will wegen der anhaltenden Dürre den Ausnahmezustand ausrufen. So könnte im Rahmen der Maßnahmen zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der Trockenheit das Wasser auch tagsüber rationiert werden, erklärte Zivilschutzchef Fabrizio Curcio am Montag. In diesem Jahr seien die Niederschläge um 50 Prozent geringer gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen Jahre gewesen, bei den Schneefällen betrage der Rückgang sogar 70 Prozent. Die Folgen der Wasserknappheit seien gravierend für die Landwirtschaft, für die Fischerei und für die Stromproduktion, erklärte Curcio.