Das Vereinigte Königreich hat Brexit und wird wohl noch lange darunter leiden. Höchst problematisch sind die weltpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Großbritannien unter anderem für seine Nahrungsmittelindustrie. In akuter Gefahr ist auch eines der inoffiziellen Nationalgerichte für den schnellen Hunger: "Fish & Chips", also in Backteig frittiertes Fischfilet samt dicken Pommes frittes. Versorgungsengpässe, dramatisch gestiegene Preise und verändertes Konsumverhalten sind Faktoren, gegen die man bei der "National Federation of Fish Friers" (NFFF) ankämpft.
Andrew Crook, Präsident des 1913 gegründeten britischen Verbandes für den Handel mit Fish & Chips und seit 22 Jahren in der Branche, spricht im Interview mit der Kleinen Zeitung über die dramatischen Entwicklungen: "Wir stehen vor der größten Krise in unserer 160-jährigen Geschichte! Die Kosten für fast alle unsere Zutaten und Vorräte haben sich verdoppelt. Die Fischpreise waren ja wegen der Inflation nach der Pandemie bereits auf einem Höchststand – und sie werden weiter steigen. Weil Fish & Chips als günstiges Gericht bekannt sind, ist es schwierig, bei gleichen Preisen für den Konsumenten unsere Kosten zu decken. Viele Unternehmen sind in Gefahr." Tatsächlich könnten bis zu einem Drittel aller 10.500 "Chippies" (Fisch & Chips-Lokale) in Großbritannien zusperren.